Massage in der Schwangerschaft erlaubt? Ich sage Ja, wenn...
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Massage in der Schwangerschaft erlaubt?

Viele Frauen und Angehörige meiner Kunden fragen mich immer wieder:

„Ist eine Massage in der Schwangerschaft erlaubt?”

Darf eine Massage in der Schwangerschaft bedenkenlos vom ersten bis zum letzten Tag der Schwangerschaft genossen werden?“

„Gibt es Einschränkungen?“

Ich sage Ja zur Massage in der Schwangerschaft! Wenn…

Grundsätzlich ist die Massage in der Schwangerschaft erlaubt. Und zwar vom ersten bis zum letzten Tag der Schwangerschaft. Die Massage sollte jedoch immer auf den jeweiligen Schwangerschaftsabschnitt (1., 2. oder 3. Trimester) abgestimmt sein. Das ist sehr wichtig. Als erfahrene Massagetherapeutin der Schwangerschaftsmassage hole ich jede Schwangere da ab, wo sie sich zur Zeit befindet. Das heißt, achtsam auf ihre Bedürfnisse einzugehen und eventuelle Kontraindikationen im Vorgespräch festzustellen. Auch sollte auf jeden Fall Fachkompetenz für die Arbeit mit Schwangeren vorhanden sein. Eine Schwangerschaftsmassage ist mit einer klassischen Wellnessmassage nicht direkt zu vergleichen. Ich weiß das gut aus meinen eigenen Aus- und Fortbildungen und meiner langjährigen Erfahrung in der Begleitung von schwangeren Frauen, dass es viele Besonderheiten gibt, die berücksichtigt werden müssen.

Wie wirkt die Massage in der Schwangerschaft?

Wenn die spezielle Ausbildung und Fachkompetenz im Bereich der Schwangerschaftsmassage vorhanden sind, wirkt die Massage in der Schwangerschaft so:

      • wohltuend und regulierend auf den Körper
      • hilft dabei, den Geist zu entspannen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und zu stärken
      • die Muskulatur, Faszien, Bänder und Gelenke werden weich gehalten und entspannt, dadurch fühlt man sich während der gesamten Schwangerschaft rundum wohl in seinem Körper
      • Durchblutung und Lymphfluss werden angeregt
      • das Immunsystem gestärkt
      • das Körpergefühl wird verbessert und eine entspannende Mutter-Kind-Beziehung schon während der Schwangerschaft gefördert
Wie sind die Erfahrungen mit der Massage in der Schwangerschaft?

In vielen Ländern wird die Massage in der Schwangerschaft schon seit Jahrzehnten (z.B. in den USA) und sogar Jahrhunderten (z.B. in Indien) durchgeführt. Die wohltuenden und selbstregulierenden Kräfte dieser Form der Körperarbeit sind dort schon lange bekannt. In Deutschland steckt diese Entwicklung bisher noch in den Kinderschuhen. Die generelle Zurückhaltung für alternative Heilmethoden ist hier bei uns nicht von der Hand zu weisen. Immer wieder höre ich von schwangeren Frauen: „Ich wußte gar nicht, dass es das gibt. Ich dachte immer die Massage in der Schwangerschaft sei ungesund.“

Der Schwangerschaftsmassage wird mitunter nachgesagt, Frühwehen auszulösen und auch sonst negatives im Körper auszuüben. Das stimmt nicht. Wenn Massagen wohltuend auf den Körper und den Geist wirken, wenn man nicht schwanger ist, warum sollte es dann in der Schwangerschaft genau gegenteilig wirken? Wenn eine Massage Wehen auslösen kann, warum setzt man diese Form dann nicht zur Geburtseinleitung oder im schlimmsten Fall zum Schwangerschaftsabbruch ein? Wenn eine Schwangere im ersten Trimester unter starker Übelkeit leidet, warum soll man dann im ersten Trimester auf entspannende und regulierende Massagen verzichten? Wir sind hierzulande sicherheitsliebend und das ist auch gut so. Besser Vorsicht als Nachsicht sollte immer die Devise lauten.

Gibt es noch weitere Formen der Unterstützung in der Schwangerschaft?

Ja, und zwar Shiatsu. Shiatsu kann bei professioneller Anwendung gerade in den ersten Monaten der Schwangerschaft enorm helfen, die Hormonumstellung zu bewältigen. Die sanften manuellen Techniken wirken beruhigend, ausgleichend und stärkend. Übelkeit und Erbrechen in den ersten Wochen können über wirkungsvolle Akupressurpunkte gelindert werden. Überall am Körper gibt es Reflexzonen und Akupressurpunkte, die Einfluss auf entfernt liegende Körperzonen und Organe haben sollen. Diese Zonen müssen einem gut ausgebildeten Körpertherapeuten bekannt sein, insbesondere wenn er mit Schwangeren arbeitet. Aus Sicherheitsgründen werden diese Zonen äußerst vorsichtig behandelt oder ausgespart.

      • Man sollte eine Schwangere nicht mehr in Bauchlage behandeln, auch nicht im ersten Trimester! Die richtige Lagerung ist entscheidend für eine entspannte Massagezeit.
      • Tiefe Massagengriffe an Armen und Beinen sind absolut kontraindiziert, stattdessen lieber leichte lymphanregende Massage.

Eine intakte Schwangerschaft mit normalem Verlauf kann nicht durch eine professionell und achtsam ausgeführte Massage in der Schwangerschaft beeinträchtigt werden, dennoch gibt es allerhand zu beachten. Studien haben ergeben, dass selbst bei Akupunktur aller sogenannten kontraindizierten Punkte keine negative Wirkung auf den Schwangerschaftsverlauf haben, wenn die Intensität richtig dosiert war. Und das kann im Zweifel immer nur ein Profi und ist dann einfach nur eine Bereicherung für jede Schwangerschaft!

Die Schwangerschaft kann eine tolle und intensive Zeit im Leben sein. Geniesst es!

Eure Nina Tedesco!

Fotonachweis: xenia_gromak / photocase.de